
Das Wappen von Pforzheim-West
Bei der Erstellung der Wappen ging es in der ersten Phase darum, dass jede Gemeinde sich in einem Symbol wiedererkennt. So entstanden zunächst drei Wappenfahnen. Diese wurden auf
ihre Kernaussage überprüft und in einem zweiten Schritt zu einem neuen Wappen zusammengefügt und nicht, wie sons tüblich, nur vereinigt. Alpha und Omega stehen für Christus. Der Buchstabe Omega
erinnert in seiner Form an ein Hufeisen und ist dem Brötzinger Ortswappen entlehnt.Die Farben entsprechen ebenfalls diesem Wappen. Der springende Fisch erinnert an den Pfarrpatron, er findet sich
auf den Haupttüren der Antoniuskirche. Der Legende nach fand der Heilige bei seiner Verkündigung der Botschaft Christi zuerst bei den Fischen Aufmerksamkeit. Die Rose steht für den Seligen
Bernhard von Baden und die kleine Hl. Theresia. Das Andreaskreuz kann auch als Krippe gelesen werden. Diese Leseartfindet sich in den beiden Kirchenfenstern im Haupteingangsbereich der Kirche Hl.
Familie nämlich in Krippe und Kreuz wieder, besonders betont ist das heimische „Herdfeuer“, das es zu schützen gilt, daher der Dachsparren.Farbe und Andreaskreuz sind dem Ortswappen von
Dietlingen entnommen. Die Farben entsprechen dem Hauswappen des Seligen Bernhard von
Baden. M.D.
Streiflicht
Wo es um Leben und Tod geht,ist der Nährboden für Redewendungen bereitet.Dazu zählt der Schild,nicht zu verwechseln mit dem Schild. DerSchild bietet eine große Fläche um Botschaften zu
übermitteln. Die Botschaft im Mittelalterwar zu zeigen welchem Geschlecht oder Haus der Trägerangehörte und welches Ansinnen erhatte. Auf dem Schlachtfeld sollte ein Gegenüber wissen mit wem er
es zu tun hat. Die Schildbemalung sollte auch vor dem Angriff aus dem eigenen Lager schützen.Wenn einem Ritter der Ruf als Haudegen vorauseilte,hatte das Schild eine Signalwirkung, sprach eine
Warnung aus. Heute würde man dazu psychologische Kriegsführung sagen.So unüberschaubar die Vielzahl dieser Häuser ist, so unüberschaubar ist auch die Anzahl der verschiedenen Schilde. Es brauchte
schon Experten mit ihren außerordentlichen Kenntnissen und Gedächtnis. Sie hatten die Aufgabe Schild und Träger zu erkennen, festzustellen ob Freund oder Feind.
DerSchild von einst ist heute das Markenzeichen. Die Schauplätze der Schilderkriege liegen nicht mehr vor Jerusalem, sondern beispielsweise in jedem Pausenhof einer Schule. Jedes Markenzeichen
hat eine Bedeutung, verkörpert etwas. Kinder und Jugendliche kennen sich da aus. Was früher die Minnesänger über die Ritter von sich gaben übernimmt heute die Werbung. DieMechanismen sind die
gleichen. Dem Schild, dem Label oder Markenzeichen soll ein Ruf vorauseilen.Es wird viel Geld investiert um bestimmte Emotionen und Käuferschichten anzusprechen. Auftraggeber finden sich in allen
Bereichen des Lebens, in Politik, in Wirtschaft,und auch in der Kirche. Aufmerksames hinterfragen undhinschauen ist angesagt, ansonsten kann es ins Auge gehen.
Michael Dederichs