An einem der heißesten Tage des Jahres starteten 33 Männer aus ‚Pforzheim-West’ und aus weiteren Gemeinden der ‚Kirchengemeinde Pforzheim’ in Richtung Freiburg i.Br. Bei der Abfahrt um 8.00 Uhr zeigte das Thermometer bereits 26°C und die Temperatur stieg im Lauf des Tages auf mehr als 38°C an, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat, zumal das Businnere wohl temperiert war. Das Freiburger Münster, die Kathedralkirche unserer Erzdiözese, ist „Unserer Lieben Frau“ geweiht, und seit 1497 ist die Kapelle „Maria Lindenberg“ Wallfahrtskirche.
Beide Kirchen feiern ihr Patrozinium am 15. August, dem ‚Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel’ – Grund für uns während der Fahrt, Maria in einer kurzen
Andacht als „die Hörende, die Empfangende, die für Gott ganz Offene“ anzurufen: „Hilf uns zu glauben wie du an den lebendigen und erfahrbaren Gott“ und sie zu grüßen mit dem Lied:
„Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn“. Pfarrer Dr. Johannes Mette spendete zum Abschluss den Reisesegen. Die Fahrt verging wie im Flug. Wolfgang Pehnelt, der Vorsitzende des
Männervereins, informierte zunächst über das ehemalige Benediktinerkloster St. Peter, das 1093 von dem Zähringer Herzog Berthold II gegründet worden war, 1806 im Zuge der
Säkularisation aufgelöst wurde, von 1842 bis 2006 Priesterseminar der Erzdiözese war und heute ihr „Geistliches Zentrum“ beherbergt, dann über die Wallfahrt auf dem Lindenberg. Das
Bildstöckchen in der Kerzenkapelle weist hin auf den Ursprung der Wallfahrt, eine „Gebetserhörung in schwerer Not“. Nach einer Marienerscheinung wurde eine Kapelle errichtet, nach
einer weiteren Erscheinung wurde die Kapelle erweitert. Im Bauernkrieg von 1525 wurde das Gotteshaus geschändet, im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurden von
1670 an regelmäßig Gottesdienste gefeiert. 1787 wurde die Kapelle aufgrund eines kaiserlichen Dekretes abgerissen. Trotzdem fanden weiterhin Wallfahrten zum Lindenberg statt. Ohne
Genehmigung und gegen den Widerstand der Obrigkeit entstand 1803/4 eine neue Kirche. Erst vom Oktober 1856 an erlaubte die Regierung die Wallfahrt zum Lindenberg. In den Jahren 1858
bis 1869 gab es durch Schwestern eine „Ewige Anbetung“. Anlässlich der Reise Bundeskanzler Konrad Adenauers nach Moskau nahm das Männerwerk der Erzdiözese im Jahr 1955 die
„Gebetswache“ wieder auf - zunächst in der Ranftkapelle des Bruder Klaus und seit 1956 auf dem Lindenberg. |
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